Emetophobie. Die Angst vorm Erbrechen. Sie gehört zu den 10 häufigsten Phobien. Kaum einer spricht darüber. Familienmitglieder verstehen das Problem nicht. Wer unter der Angst sich zu übergeben leidet, ist stark eingeschränkt und bekommt kaum Hilfe. Doch es gibt mittlerweile moderne Therapieverfahren, die die Angst komplett auflösen. In diesem Artikel erfährst du mehr über diese spezifische Angst und wie man sie recht schnell überwinden kann.
Wovor haben Emetophobiker Angst?
Menschen mit Emetophobie fürchten sich davor selbst zu erbrechen oder miterleben zu müssen, wie andere Menschen oder Tiere sich übergeben. Sie haben meistens auch Angst vor Konfrontation mit dem Thema, z.B. in den Medien oder im Gespräch mit anderen.
Deshalb meiden sie Orte, an denen es ihrer Meinung nach wahrscheinlicher ist sich zu übergeben oder auf Personen zu treffen, die erbrechen.
Welche Orte vermeiden Menschen mit der Angst vorm Erbrechen?
Häufig vermieden werden:
- Volksfeste
- Krankenhäuser / Arztpraxen
- Bars
- Reisen in Flugzeugen / Bus / Schiffen (Reiseübelkeit)
- Partys / Firmenfeiern
- Imbisse, bestimmte Restaurants
- Rund dreiviertel der betroffenen Frauen vermeiden deshalb auch eine Schwangerschaft.
- Die eigenen Kinder werden nicht in die KiTa geschickt, wenn “Magen-Darm” rumgeht
Das Essverhalten bei Emetophobie
Menschen, die unter der Angst vorm Erbrechen leiden, haben sehr oft auch ein eingeschränktes Essverhalten, weil sie besonders stark Keime vermeiden wollen. Sie essen zum Beispiel oft nur Tiefgefrorenes, vermeiden Geflügel, Fisch, Gehacktes oder Speisen mit rohen Eiern. Sie achten besonders darauf, dass Lebensmittel gründlich gewaschen werden und auf das Haltbarkeitsdatum. Restaurantbesuche sind eher eine Ausnahme. Nicht selten leiden Menschen mit Emetophobie an Untergewicht und starker sozialer Einschränkung.
Wie entsteht Emetophobie?
Viele, aber nicht alle der Betroffenen erinnern sich an eine Situation in der Vergangenheit, die als traumatisch wahrgenommen wird. Nicht immer ist klar, wann genau sie entstanden ist. Mit meinen Klint*innen habe ich verschiedense Auslöser herausgefunden: Zum Beispiel: Eine Klassenfahrt, in der sich viele Mitschüler im Bus übergeben hatten. Alkoholkranke Mutter, die sich oft übergeben musste. Vater, der an Krebs litt und sich oft übergab. Eine Autofahrt beim Onkel, der sich ungehalten verhielt, als auf die Rückbank gebrochen wurde. Im Kindergarten alles aufessen müssen, bis sie sich übergeben musste.
Interessant ist auch, dass bei genauer Befragung der Emetophobiker unbewusste Filme bewusst werden, die in der Verbindung mit den negativen Angstgefühlen stehen.
Wie zum Beispiel das Vorstellen einer Situation in der Zukunft, wo sich eine Person übergibt.
In dem Moment befindet sich die Angstpatientin/der Angstpatien in einem Zustand der Tieftrance, denn sie halluziniert: Sie sieht und erlebt Dinge, die im Moment gar nicht da sind. Deshalb ist die Anwendung von hypnotischen Techniken so sinnvoll, denn sie nutzt die Trance. Die Angst wird begleitet von starken körperlichen Symptomen, wie Herzrasen, Zittern oder Übelkeit, welche die Angstsymptome dann weiter verstärken und eine Negativspirale entsteht:
Negativspirale bei Emetophobie
- Vorstellen von Erbrechen (Mentaler Film, bewusst oder teilbewusst)
- Angstgefühle
- Körperliche Symptome
- Verstärkung des Ekels
- Vermeidung der vermeintlich gefährlichen Situation
- Angst wird größer, weil dort keine positive Erfahrung gemacht werden kann, solange Situation gemieden wird
Oftmals gibt es mehrere unbewusste oder teilbewusste mentale Filme, welche die Emetophobie weiter aufrecht erhalten.
Häufig dreht sich der mentale Film auch um Erinnerungen aus der Vergangenheit, wo jemand erbrochen hatte und allein der Gedanke daran, löst wieder die Angst vorm Erbrechen aus (sogenannte Trigger).
Typische Begleitsymptome bei der Angst vorm Erbrechen (Emetophobie)
Übelkeit – Bauchschmerzen – Kloß im Hals
Therapie bei Emethophobie – Moderne Therapieverfahren gegen die Angst vorm Erbrechen
Wie ich dir mit meinem Lösbar-System bei Emetophobie helfen kann
Zunächst besprechen wir deine Situation detailliert um die verschiedenen Trigger und (un-) bewussten mentale Filme herauszufinden, welche die Angstspirale auslösen. Mit Hilfe von Mentaltechniken aus dem NLP können wir diese unbewussten Filme verändern und sie von der Angst lösen.
In der klinischen Hypnose werden an das Unbewusste Suggestionen gegeben, die dir dabei helfen die Situationen und Orte wieder aufzusuchen, die dir vorher Angst gemacht hatten. Du wirst sie dann wieder mit Entspannung und einem Gefühl der Sicherheit aufsuchen können.
Fallbeispiel Emetophobie und wie Hypnose-Therapie hilft
Miriam (Name geändert), 17 Jahre. Ihre Mutter meldete sich bei mir, weil ihre Tochter eine starke Angst vorm Erbrechen entwickelt hatte. Sie konnte deshalb nicht mehr an Klassenfahrten teilnehmen, keine Freunde mehr allein besuchen und kontrollierte exzessiv die Haltbarkeitsdaten der Lebensmittel im Kühlschrank der Familie. Ihre Angst sich zu übergeben wurde manchmal so groß, dass sie panisch im ganzen Haus herumlief und sich über Stunden nicht mehr beruhigen konnte.
Übelkeit und die Angst vorm Erbrechen
Miriam wollte unbedingt diese Angst loswerden, um wieder entspannter durchs Leben gehen und sich besser auf die Schule konzentrieren zu können. Denn selbst im Unterricht kreisten sich ihre Gedanken immer darum, wo und wie sich sich übergeben könne. Sie hatte einen extremen Ekel bei der Vorstellung sich übergeben zu müssen und starke Angst davor, dass Menschen dies beobachten könnten.
Miriam erzählte mir, dass sie jeden Tag mehrmals einen Kloß im Hals spürte, der ihr ein Gefühl der Übelkeit erzeugte und sie dann wahnsinnige Angst davor bekam sich zu übergeben.
Miriam wollte es unbedingt wieder genießen können, allein irgendwo hinzufahren und sich in Restaurants wohlfühlen. Denn in Restaurants hatte sie noch mehr Angst, dass die Lebensmittel eventuell verdorben sein könnten und sie sich dann dort übergeben muss.
Wie war das Leben mit der Angst sich zu übergeben
Selbst der Besuch bei der Kosmetikerin war für sie mit einem schlimmen Gedankenkarussell verbunden. Sie konnte sich nicht entspannen, weil ihre Gedanken nur darum kreisten, wie und wo sie sich am sichersten übergeben könne. Dies passiere ihr immer, wenn sie an neuen Orten sei, wo sie nicht wisse, wo die Toilette ist.
Die Vorstellung mit den Schiff, dem Reisebus oder dem Flugzeug zu reisen beunruhigte Miriam sehr. Sie hatte große Angst davor sich dort übergeben zu müssen, obwohl sie nie an Reiseübelkeit gelitten hatte und vermied es dieses Verkehrsmittel zu nutzen.
Woher kam die Angst vorm Erbrechen?
In Miriams Fall war der Auslöser eine Unverträglichkeit von Muscheln im Sommerurlaub vor vier Jahren. Sie hatte sich nach dem Verzehr der Miesmuscheln, die ihr nicht schmeckten, übergeben müssen und dies sei eine “sehr blöde Situation” gewesen. Davor hatte sie nie Angst sich zu übergeben und auch nie diesen Kloß im Hals gespürt.
Hilfe gegen die Angst sich zu übergeben
Wie bei allen Menschen, die unter dieser spezifischen Angst leiden, hatte sie unbewusste “mentale Horrorfilme”, welche die Angst sich zu übergeben auslösen. Miriam stelle sich vor, wie eklig das Brechen wird und wie sie es nicht rechtzeitig auf eine Toilette schafft. Sie stelle sich weiter vor, dass dies dann alle um sie herum beobachten.
In der Hypnose werden diese mentalen Filme aufgelöst, sodass eine innere Distanz aufgebaut wird. Dadurch verlieren diese Vorstellungen ihre starke emotionalen Auswirkungen. Desweiteren wird auch die Erinnerung an das erste traumatische Erlebnis bezüglich des sich Übergebens emotional verändert. So wird es zu einer einfachen Erinnerung und die starke emotionale Verbindung von Angst entfällt.
Miriam konnte bereits nach der ersten Hypnosesitzung entspannt bei der Kosmetikerin liegen. Sie konnte auch im Restaurant Fisch essen und kontrollierte viel weniger das Haltbarkeitsdatum. Sie war total begeistert, weil sie nach nur einer Sitzung den Kloß im Hals nie wieder gespürt hatte.
Selbst in der Schule war sie konzentrierter, weil sich ihre Gedanken nicht mehr um das Brechen kreisten. Sie konnte es sogar aushalten auf Toilette zu hören, wie es einer Mitschülerin schlecht ging. Ihre Familie meldete ihr auch zurück, dass sie viel entspannter und sicherer wirkte.
Als nächstes haben wir auch ihre Angst vor der Fahrprüfung gelöst.
Wenn du denkst auch an Emetophobie zu leiden, kannst du hier ein Informationsgespräch mit mir buchen!